Ploetzlich verfuehrt! by Laura Petersen

Ploetzlich verfuehrt! by Laura Petersen

Autor:Laura Petersen [Petersen, Laura]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 3944257200
Barnesnoble:
Herausgeber: Hallenberger Media
veröffentlicht: 2014-04-03T22:00:00+00:00


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Die Reitwege auf der Ostseite der weiten Plaine des Cafres sind recht einfach und eignen sich größtenteils auch für Anfänger. Da Isabel eine erfahrene Reiterin war, fühlte sie sich ein wenig unterfordert. Sie nahm es André aber nicht übel, dass er für ihren ersten gemeinsamen Ausflug diese Strecke gewählt hatte. Er kannte sie ja noch nicht gut genug, um sich mit ihr auf gefährliche Touren zu begeben. Sie ritt auf Matéo, ohne Sattel. Sie war in den letzten Tagen schon kurze Strecken in der Umgebung des Hauses mit ihm unterwegs gewesen und spürte, dass der kleine, aber kräftige Hengst sie von Anfang an in sein Herz geschlossen hatte. André hatte ihr erzählt, dass Fremde eigentlich schwer Zugang zu dem sensiblen Tier fanden, und so war Isabel stolz darauf und erwiderte Matéos Zuneigung von Herzen.

Die Ebene der „Cafres“ ist ein uralter, großflächiger Lavastrom, der sich in Richtung Westen zum Meer hin stetig absenkt, längst von üppiger Natur überwachsen und mit Häusern bebaut ist. Die Mischung aus Ferienhäusern, gepflegten kleinen Wohnsiedlungen und farbenfrohen kreolischen Hütten übte auf Isabel einen ganz besonderen Reiz aus. Besonders dort, wo sich in den verschiedenen Dorfkernen farbenfrohe Läden angesammelt hatten, in denen allerhand bunter Krimskrams, Kunsthandwerk und eine unglaublichen Vielfalt an Obst und Gemüse angeboten wurde, spürte sie dies. Bis in die Dörfer hinein gab es üppig wucherndes Grün und eine unglaubliche Blütenpracht.

Zwischen den Dörfern war die Gegend ziemlich zersiedelt, aber meist ritten sie zwischen sattgrünen Feldern und Weiden dahin, durchquerten anheimelnde Wäldchen oder Plantagen und trabten am Rand einer grandiosen Schlucht mit atemberaubenden Ausblicken entlang. Bei einem Bauernhaus, das sich malerisch in die Biegung eines kleinen, aber steilen Abhangs schmiegte, machten sie für eine halbe Stunde Rast. Sie fütterten die Pferde mit aromatischen Äpfeln und aßen köstliche eisgekühlte Papayas, die ihnen die Bauersfrau für wenig Geld anbot. Isabel warf André hin und wieder verstohlene Blicke zu - sie fand ihn ausgesprochen attraktiv und seine Gesellschaft angenehm.

Sie musste darauf achten, ihm nicht zu nahe zu kommen, ermahnte sie sich. Die Katastrophe, die sie gerade hinter sich hatte, reichte ihr vollends.

André Renard sah auf die Uhr. „Es ist noch nicht einmal Mittag“, sagte er, „wir haben also noch eine Menge Zeit, und Le Tampon haben wir schon fast umrundet. Wir könnten noch ein Stück weit in die Berge hinauf oder nach Saint Pierre hinunter zum Strand reiten.“ Das Städtchen lag ziemlich genau in der Mitte der Ebene.

Der Gedanke, am Strand hinunter zu reiten, gefiel Isabel, und sie entschied sich für diesen Vorschlag. „Wenn wir die Pferde irgendwo lassen können, wäre auch ein kleiner Bummel durch die Innenstadt und zur Markthalle nett“, meinte sie.

Er lächelte sie an. „Genau das wäre dann auch mein Vorschlag gewesen. Also los.“

Sie durchquerten die östlichen Vororte von Saint Pierre, einer Hafenstadt mit vielen Verwaltungseinrichtungen, und mieden nach Möglichkeit die gepflasterten Straßen, den Pferden zuliebe. Allerdings mussten sie doch eine stark befahrene Hauptstraße überqueren, welche ringförmig die gesamte Insel umrundete und die wichtigsten Ortschaften miteinander verband. Isabel hatte erwartet, dass der starke Autoverkehr die Pferde



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